Über 64 Milliarden Euro wurden 2018 in Deutschland für Kleidung im Privathaushalt ausgegeben. Auch wenn die meisten Kleiderschränke oft voll sind, so wird meist ständig neue Kleidung gekauft. Durch das übermäßige Angebot und die günstigen Preise, wird der Käufer dazu gelockt, einzelne Kleidungsstücke zu kaufen, obwohl diese größtenteils nicht benötigt werden.
Wer den Kleiderschrank gründlich aussortiert, stellt schnell fest, dass viel zu viel Kleidung vorhanden ist und steht jetzt vor der Frage, was er mit eben dieser Kleidung machen soll.
Verkaufen, Spenden, Tauschen oder doch Umnähen?
Wer überschüssige Kleidung übrig hat, hat gleichzeitig viele Möglichkeiten diese Kleidung loszuwerden. Wenn die Kleidungsstücke nicht komplett kaputt oder verdreckt sind, sollte diese nicht weggeschmissen werden. Mittlerweile sind die Müllberge einfach zu riesig und es gibt bessere Möglichkeiten:
Verkaufen und Tauschen:
Wenn ein Kleidungsstück eine gute Qualität hat und die Anschaffung teuer war, lohnt es sich, es zu verkaufen. Im Internet bieten Seiten wie Kleiderkreisel die Möglichkeit, Kleidung nach deinem eigenen Wunschpreis zu verkaufen. Die Seite erhält jedoch bei jedem Verkauf eine kleine Gebühr. Du kannst das Kleidungsstück beim Second Hand Laden in der Nähe in Kommission geben und du erhältst einen Anteil vom Verkaufspreis. Das spart im Gegensatz zum Onlineverkauf die Versandgebühren.
Nur weil dir ein Kleidungsstück nicht mehr gefällt, geht es anderen nicht so. Im Gegenteil, viele erfreuen sich an deiner Kleidung – wie wäre es also mit einem Tauschtreffen? Egal ob mit Freundinnen oder bei einem Event in der Nähe. Kleidung tauschen liegt voll im Trend und so wirst du schnell Besitzer eines neuen tollen Lieblings-Kleidungsstück.
Reparieren:
Bei der Bluse fehlt ein Knopf und die Jeans hat ein kleines Loch? Die Kleidung auf keinen Fall direkt wegwerfen, nur weil ein Neukauf günstig erscheint und einem Arbeit erspart. Aus ökologischer Sicht ist die Produktion von billiger Kleidung ein Albtraum und du kannst dem einfach entgegenwirken. Nimm dir einige Minuten Zeit und repariere das Kleidungsstück. Sollte es überhaupt nicht mehr zu reparieren sein, bietet sich das Upcycling an.
Upcycling:
Upcycling bedeutet aus etwas Altem ganz einfach etwas Neues machen. Wenn du nicht nähen kannst, frag jemanden oder lern es einfach. Dies ist nicht so schwer und im Internet gibt es unzählige Ideen, aus Kleidung neue Sachen zu kreieren. Von alten Jeanshosen, die zu einer trendigen Handtasche umgenäht wurden bis hin zu Kuscheltieren aus T-Shirts ist alles möglich und die Ergebnisse eigenen sich hervorragend als Geschenk.
Spenden:
Kleidung spenden ist ein kritisches Thema und sollte auch hinterfragt werden. Oft kommt das meiste der Kleiderspende nicht bei den Bedürftigen an, sondern wird in anderen Ländern wie Afrika verkauft. Die Kleidung wird für Profit im großen Stil gesammelt, aussortiert und weiter verkauft. Natürlich gilt das nicht für alle Anbieter, aber mittlerweile sind die Container für Kleidungsspenden in Verruf geraten.
Trotzdem sollte, wenn nichts anderes wie z. B. tauschen oder reparieren infrage kommt, die Spende unbedingt in Betracht gezogen werden, statt die Kleidung in den Müll zu werfen. Bei den Containern sollte auf das Logo „FairWertung e.V.“ geachtet werden. Das Logo ist ein Dachverband gemeinnütziger Kleidersammler, die die Kleidung sammelt und garantiert für gemeinnützigen Zwecke verwendet.
Auf der sicheren Seite, dass die Kleidung auch für Bedürftige verwendet statt verkauft wird, bist du bei diesen Einrichtungen:
- Bei Oxfam-Läden kannst du jahresgerechte Kleidung abgeben, die für soziale Projekte verwendet werden
- In Sozialkaufhäuser kannst du nicht nur Kleidung abgeben, sondern auch allerhand Alltagsgegenstände, die an Notdürftige Personen weitergegeben werden
- In den Einrichtungen in deiner Nähe direkt nachfragen, ob sie Kleidung benötigen und diese dann dort abgeben
- Die Deutsche Kleiderstiftung Spangenberg verwenden, mit der ich bisher sehr gute Erfahrung gemacht habe
Deutsche Kleiderstiftung Spangenberg engagiert sich seit 60 Jahren!
Die Deutsche Kleiderstiftung Spangenberg sammelt seit mehr als 60 Jahren in ganz Deutschland gebrauchte und neue Kleidung sowie Schuhe. Die Organisation ist Mitglied von „FairWertung e.V.“ und mehr als 2.500 Kirchengemeinden, diakonische Einrichtungen und gemeinnützige Organisationen unterstützen die Kleiderstiftung. Das Prinzip ist ganz einfach, du kannst die Spende entweder bei einer Abgabestelle der Kleiderstiftung abgeben (auf der Webseite findest du eine Karte mit allen Abgabestellen) oder du kannst die Kleidung in einem Paket umsonst hinschicken.
Das Paket sollte möglichst groß sein (maximal 31,5 kg) und mit mehreren Kleidungsstücken gefüllt, damit sich die Versandgebühren auch lohnen. Du kannst nicht nur Kleidung spenden, sondern auch Schuhe, Haushaltswäsche wie Handtücher oder Bettwäsche, und Accessoires wie Gürtel, Handtaschen, Schals und Tücher, Mützen und Handschuhe. Wenn die Kleidung ankommt, wird diese nach Faktoren wie Jahreszeit, Größe und Qualität sortiert. Die Kleidung wird an Mitmenschen in Not verteilt oder für wenig Geld in sozialen Einrichtungen verkauft, um die Kosten der Kleiderstiftung zu decken.
Bisher ist die Deutsche Kleiderstiftung Spangenberg die erste Organisation, die ein Online-Spenden-Service als Mitglied von „FairWertung e.V.“ anbietet und ist eine sichere Lösung, um alte Kleidung zu spenden.
3 Comments
Nina Hayder
13. Juli 2021 at 14:57Ich möchte mich nachhaltiger verhalten und dazu gehört für mich auch Second-Hand Kleidung dazu. Gut zu wissen, dass man durch Upcycling alte Klamotten wieder, wenn neuen Look verschaffen kann. Ich werde mir einen Laden suchend er mir Second-Hand-Ware anbieten kann.
Sissi S.
7. Juli 2020 at 17:32Ich gebe sie dem bei uns aufgestellten Rot-Kreuz-Container, da weiß ich ganz sicher, dass nicht Kommerz mit betrieben wird und irgendwelche Geldschlucker dahinter stecken, oder Bethel.
Luisa
24. Januar 2020 at 08:56Ich gebe die Klamotten, so lang sie noch gut sind immer an meine Schwestern weiter oder verkaufe sie. Kinderkleidung haben wir immer gespendet.
Liebe Grüße
Luisa